Donnerstag, 7. Juli 2022

Rose, Sonnenkind der Morariusgasse #RoseAusländer #Essay


 


Rose, Sonnenkind der Morariusgasse

 

Rose, Sonnenkind der Morariusgasse ,

du tanztest die Unschuld zwischen Chagall Geigen

und Fliedern, in duftender

Freude.

Deine Bukowina ein Paradies.

 

Rose, so stolze Prinzessin von Saba im pulsierenden Herzen

Europas,

du lebtest fröhlich, dein Klein-Wien Schmelztiegel

der Kulturen. Die Wörter

Botschafter der Welten: Die Philosophie

bringt dich groß, die Lyrik gebiert dich.

 

Rose, plötzlich versteckt verletzt verwirrt,

junge Frau-Courage,

eine Nachtigall im Ghetto, strebend nach

Licht.

Deine Bukowina eine Hölle. Aber

Schreiben.  Geborgen in deinen

Sturmglockenwörtern.

Abgrund der Shoah:

Rose, du bist Sarah, Deborah, Rachel, du bist David, Schlomo, Haïm.

 

Rose, dein Exil. Die Staccatos

Big Appels ein Echo

des Schweigens des

Unsagbaren.

Deine Muttersprache Schrei der Henker.

Deine Stimme, verlorenes Waisenkind

der ermordeten Welten.

Du stehst noch, aber ein Gespenst.

Deine Bukowina ausradiert, zerbröckelt, zerrissen.

 

Rose, deine Neugeburt in neuem

Pneuma. Kleine Verlobte der zurückgefundenen

Wörter, in Lyrik sprudelnd, unzerstörbar.

Die Queen Mary trägt dich

heim ins Land der Vergangenheiten,

Italien baut dich auf.

Eine Sonnenpriesterin: Du lehnst

die Nacht ab, um das Leben zu

behaupten.

Deine Bukowina ein Einwegspiegel.

Sie nie wiedersehen, sie singen aber

immer.

 

Rose, du schreibst, du dichtest tausend

Seiten voll, bummelst durch dein

Europa, zerbrechliche Barkarole der

stammelnden Frieden. Dein

Seidenkoffer genügt dir, deine

Muttersprache versorgt dich. Man liest,

entdeckt, ehrt dich.

Deine Bukowina bewohnt dich.

 

Rose, du legst dich hin, schelmische

alte Dame. Dein Bett ein Palast.

Da wirst du bis zu deinem letzten

Atem schreiben,

der Nordpark Baumkrone

deiner Erinnerungen.

Deine Bukowina Wiege

deiner tausend

Sterne.

 **

Mein Essay über Rose Ausländer ist erschienen! Ich freue mich sehr, bedanke mich bei meinem französischen Verleger und bei Helmut Braun.

Wer sich ein Exemplar mit Widmung wünscht kann sich hier per Kontaktformular bei mir melden!

Hier kann man auch das Buch direkt bestellen:

https://www.editionsbdl.com/produit/rose-auslander/


https://sabineaussenac.blog/2022/07/04/rose-auslander-une-grande-voix-juive-de-la-bucovine-essai-poesie-judaisme-roseauslander-allemagne-ukraine/


Rose, enfant soleil de la Morariusgasse

 

Rose, enfant soleil de la Morariusgasse,

tu dansais l’innocence entre violons de

Chagall et lilas, en allégresse

parfumée.

Ta Bucovine un paradis.

 

Rose, princesse de Saba si fière en cœur battant

de l’Europe,

tu vivais heureuse, ta

petite Vienne creuset

des cultures. Les mots

des messagers des mondes : la philosophie

te grandit, la poésie t’enfante.

 

Rose, soudain cachée meurtrie épouvantée,

jeune femme courage,

rossignol du ghetto en espérance

de lumière.

Ta Bucovine un enfer. Mais

écrire. Tes mots-tocsins

t’abritent.

Béance de la Shoah :

Rose, tu es Sarah, Déborah, Rachel, tu es David, Chlomo, Haïm.

 

Rose, ton exil. Les staccatos

de la Grosse Pomme

en écho au silence

de l’indicible.

Ta langue-mère cri des bourreaux.

Ta voix, orpheline perdue

des mondes assassinés.

Tu es debout mais un fantôme.

Ta Bucovine effacée, morcelée, écartelée.

 

Rose, ta renaissance en souffle

neuf. Petite fiancée des mots

retrouvés, tu jaillis en

poésie, inextinguible.

Le Queen Mary t’emporte

vers tes terres

anciennes,

l’Italie te restaure.

Héliophage, tu

récuses les nuits pour affirmer

la vie.

Ta Bucovine un miroir sans tain.

Ne jamais la revoir, la chanter

toujours.

 

Rose, tu écris, tu noircis mille

pages, parcourant

ton Europe, barcarolle

fragile des paix

balbutiantes. Ta valise de

soie te suffit, ta langue-mère

te nourrit. On te lit, te découvre,

t’honore.

Ta Bucovine t’habite.

 

Rose, tu t’alites, vieille dame

malicieuse. Ton lit un palais.

Tu y écriras jusqu’à

ton dernier souffle,

le Nordpark canopée

de tes mémoires.

Ta Bucovine berceau

de tes milliers

d’étoiles.


https://www.oasisdesartistes.org/modules/newbbex/viewtopic.php?topic_id=296602&forum=2

https://sabine-aussenac-dichtung.blogspot.com/2021/02/ein-essay-uber-rose-auslander-auf.html





Dienstag, 18. Januar 2022

Drei Schicksale von Frauen, zugleich Musen und Künstlerinnen innerhalb der Künstlerkolonie Worpswede...

 Und nun ist es soweit! Eine spannende Zeit beginnt mit diesem konkretisierten Projekt einer Doktorarbeit!

http://www.theses.fr/s310335

Paula Modersohn-Becker


  • Drei Schicksale von Frauen, zugleich Musen und Künstlerinnen innerhalb der Künstlerkolonie Worpswede, oder Emanzipation durch Kunst: Paula Modersohn-Becker, Clara Westhoff-Rilke und Martha Vogeler.

     

    Clara Westhoff-Rilke und Rilke.

    Nach einer Beschreibung des Worpswede-Mikro-und-Makrokosmos und der künstlerischen und philosophischen Herausforderungen dieses Projektes werden wir die Querporträts von Paula Modersohn-Becker, Clara Westhoff-Rilke und Martha Vogeler mit Bildern und Texten, die auch unsere eigenen literarischen Produktionen einbeziehen, in Perspektive setzen.

    Im Mittelpunkt unserer Arbeit stehen die Erleuchtung des Körpers, der Begriff des verborgenen Talents und die Möglichkeiten einer Emanzipation durch die Kunst. Worpswedes Musen, die sowohl als Musen als auch als Künstlerinnen fungieren und die den Gender im Zuge von Liebeschiasmen und Freundschaftsrunden innerhalb dieser libertären Utopie durcheinanderbringen, werden es uns ermöglichen, ein neues Bild der Frau zu kontextualisieren, vom Korsett bis zur Behauptung der Freiheit.

    Neben den politischen und gesellschaftlichen Fragen werden wir die Auswirkungen der Künstlerkolonie thematisieren, die die Schicksale dieser drei Frauen aufgedeckt bzw. erschüttert haben, und dabei den einzigartigen Charakter des Dorfes Worpswede, eines Symbols der Moderne, zwischen Landschaftsgestaltung und künstlerischem Engagement hervorheben. Der rote Faden der Forschung wird die Freiheit als Eroberung und als Erbe sein, um die Verbindungen zwischen den Wegen dieser drei Frauen und dem heutigen Worpswede zu untersuchen.

    Unsere praxisorientierte Forschung wird Teil eines literarischen Projekts sein und klassische akademische Forschung mit imaginären Spiegelungen verbinden, wie z.B. poetische Beschreibungen von Gemälden oder Fotografien, fiktive Erzählungen, die das Leben der drei Protagonisten ausschmücken, oder träumerische dialogische Austausche.

Martha Vogeler mit ihrem Mann, Heinrich Vogeler.


https://www.youtube.com/watch?v=9DKn46pmBLQ&t=55s